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Hilfe mein Pony hat ein Sommerekzem

Das Sommerekzem ist eine häufige allergische auftretende Hauterkrankung bei Pferden und Ponys. Über einen spezifischen Bluttest kann die Erkrankung nachgewiesen werden. Die Islandpferde, die in ihrer Heimat weder Insekten noch eine eiweißreiche Nahrungsfülle kennen, leiden hier sehr häufig unter dieser Allergie. Ähnlich ergeht es auch den Haflingern und Friesen. Jedoch können auch alle anderen Pferde- und Ponyrassen daran erkranken. Zu meist betroffen sind Tiere, die im Offenstall oder auf der Weide leben.

Anzeichen eines Sommerekzems

Die Erkrankung tritt vor allem im Frühjahr und im Sommer auf. Zunächst bilden sich kleine Knoten unter der Haut, anfangs zwischen den Ohren, am Mähnenansatz und der Schweifrübe, die stark jucken und das Pferd unruhig werden lassen. Betroffene Pferde schubbern und jucken sich immer wieder, bis die Mähne-und Schweifhaare abbrechen und die kahlen Stellen im Deckhaar aufbrechen. Erst schuppig, entstehen dann im weiteren Verlauf offene, nässende oder sogar eiternde Wunden, die sich häufig infizieren. Ist der Sommer vorbei, verschwinden mit ihm auch die Kriebelmücken und die gereizten Bereiche beruhigen sich wieder. Sind die betroffenen Stellen verheilt, fangen die Haare wieder an zu wachsen.

Ursachen eines Sommerekzems

Das Sommerekzem ist eine allergische Reaktion auf den Speichel von Mücken (Gnitzen, Stechmücken, Bremsen und Kriebelmücken), der beim Stich der blutsaugenden Weibchen in den Pferdekörper gelangt. Es handelt sich um eine Typ-I-Allergie (Sofortallergie), wobei sich der Körper das Allergen merkt. Beim ersten Kontakt mit dem Allergen (Mückenspeichel) reagiert das Immunsystem mit der Ausschüttung von Histamin und Entzündungsstoffen, die zu dem klinischen Bild der Hautveränderungen führen. Gerade zu Beginn scheint es von Jahr zu Jahr schlimmere Hautveränderungen auszulösen. Zudem scheint die Erkrankung aber mit mehreren Faktoren zusammenzuhängen. Einige Pferde haben eine genetische Disposition, andere eine Stoffwechselstörung, da die Pferde auf einen hohen Eiweißgehalt des Futters ansprechen. Ein Mangel an Vitamin B und D sowie an Calcium im Futter schwächt die Haut und macht sie anfälliger für das Sommerekzem. Nicht zuletzt kann Juckreiz auch durch Stress entstehen, wie beispielsweise mangelnde Bewegung.

Komplikationen

Dort, wo sich die Pferde häufig und jedes Jahr wieder scheuern, verändert sich die Haut. Sie wird dicker, verhornt und ist weniger elastisch. Dadurch liegt sie in Falten, zwischen denen sich gerne Bakterien und Pilze verstecken. Darüber hinaus ist die bereits vor geschädigte Haut empfindlicher für Hautpilz und Bakterien.

Diagnosestellung

Um ein Sommerekzem zu diagnostizieren, sind einige wichtige Hinweise zu beachten. Dazu gehören das jahreszeitliche Auftreten der Hautveränderungen, die typischen Stellen, an denen sie zu finden sind, sowie mögliche familiäre Dispositionen. In der Regel ist es einfach, ein betroffenes Pferd oder Pony zu erkennen. Es gibt auch zwei Labortests, um das Sommerekzem durch eine Blutprobe nachzuweisen.

Einer der Tests ist der equine CAST-Test und der andere ist der funktionelle Invitrotest (FIT). Beide Tests verwenden spezielle Abwehrzellen aus dem Blut des Tieres. Beim CAST-Test werden im Reagenzglas Insekten-Allergene, die für das Sommerekzem verantwortlich sind, mit den Abwehrzellen zusammengebracht. Das Ergebnis der Reaktion wird gemessen und gibt gute Ergebnisse, allerdings können auch falsch positive oder falsch negative Reaktionen auftreten.

Der FIT kann eine Sensibilisierung gegenüber bestimmten Insekten-Allergenen nachweisen. Ob es jedoch tatsächlich zu einem Ausbruch des Sommerekzems kommt, ist nicht vorhersehbar. Der Test kann auch eine Sensibilisierung gegenüber anderen Insekten, Schimmelpilzen oder Pollen nachweisen. Wichtig ist, dass das Tier vor der Blutabnahme 14 Tage lang nicht mit Kortison behandelt wurde. Der Test kann sogar im Winter oder im Stall durchgeführt werden, wenn keine Anzeichen der Erkrankung zu sehen sind. In der Regel sind die Tests nicht notwendig, um das Sommerekzem zu diagnostizieren, aber sie können im Rahmen einer Ankaufuntersuchung oder um das Sommerekzem als Ursache einer ähnlichen Hauterkrankung auszuschließen, ratsam sein.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Es gibt eine ganze Anzahl verschiedener Behandlungsmöglichkeiten durch den Tierarzt. Die Behandlung des Sommerekzems ist sehr schwierig, eine Allheilmethode existiert nicht. Deshalb wird für jedes Pferd eine Behandlungsmethode individuell ausgewählt werden müssen. Ein erster Schritt, ist Maßnahmen zu treffen, um den Kontakt zu den Kriebelmücken zu reduzieren, das obliegt dem Tierhalter. Es gibt Immuntherapien, die verursachen, die Überreaktion zu dämpfen. Die anderen Therapien sollen die Auswirkung des Ekzems lindern.

Kortisonbehandlung

Als Spritzen, in Salben und Lotionen. Dämpft das Immunsystem, wirkt entzündungshemmend. Gut wirksames Mittel, aber nicht für Langzeitanwendung geeignet, da es viele Nebenwirkungen zeigt. Zur Behandlung eines anaphylaktischen Schockes ist Kortison natürlich sehr wichtig.

Anthistaminikum

Antihistaminika blockieren das Histamin, den Botenstoff, der für allergische Reaktionen verantwortlich ist. Diese Mittel gibt es in Form von Spritzen, Tabletten oder Salben und wirken abschwellend mit nur wenigen Nebenwirkungen. Allerdings unterdrücken sie lediglich die Symptome und es gibt viele andere Behandlungsmethoden für Allergien, auf die jedes Pferd unterschiedlich anspricht und deren Wirkung länger anhält. Es ist daher wichtig, gemeinsam mit einem Tierarzt eine individuelle Behandlungsmethode zu finden, die auf die Bedürfnisse und die Gesundheit des Tieres abgestimmt ist.

Homöopathie

Homöopathie ist eine Therapieform, die den Körper dazu anregt, sich selbst zu helfen. Bei Pferden und Ponys kann diese Methode dazu beitragen, den Hautstoffwechsel zu verstärken und somit auch das Sommerekzem zu behandeln. Die Mittelauswahl und Dosis ist dabei individuell auf jedes Tier abgestimmt. Ein großer Vorteil der Homöopathie ist, dass nur wenige Medikamente verwendet werden und es keine Nebenwirkungen gibt. Zudem wird nicht nur die Symptomatik unterdrückt, sondern es wird auch versucht, die Ursachen des Ekzems zu behandeln. Wenn Du also nach einer alternativen und ganzheitlichen Therapie suchst, kann die Homöopathie eine gute Option sein.

Akupunktur

Akupunktur ist eine alternative Therapieform, die dabei helfen kann, den Körper bei der Behandlung des Sommerekzems zu unterstützen. Die Akupunktur wirkt, indem sie den Körper dazu anregt, sich selbst zu helfen. Dabei dämpft sie die übermäßige Reaktion auf die Allergene und reguliert den Körper, sodass er nicht mehr so empfindlich auf sie reagiert. Außerdem fördert sie die Ausschüttung von körpereigenem Kortison und stärkt die Abwehrkräfte des Körpers. Dadurch können Medikamente oft vermieden werden. Bei der Akupunktur werden sehr dünnen Nadeln an bestimmten Punkten des Körpers platziert, um den Energiefluss zu regulieren. Im Vergleich zu anderen Behandlungsmethoden gibt es bei der Akupunktur keine Nebenwirkungen.

Was kann man selber tun?

Für die Behandlung von Ekzemen bei Pferden und Ponys ist eine optimale Versorgung mit Vitaminen und Mineralien von großer Bedeutung. Häufig leiden diese Tiere an einem Mangel an Mineralstoffen, was sich negativ auf die Haut und Abwehrkräfte auswirkt. Um Ekzemen vorzubeugen, ist es auch wichtig, auf die Hygiene zu achten. Eine feuchte Umgebung wie Paddocks, Schlamm, stehende Pfützen und Kot bieten ideale Brutstätten für Ekzem-verursachende Parasiten. Es ist daher ratsam, die Umgebung sauber und trocken zu halten, um die Ausbreitung von Ekzemen zu verhindern. Durch die Kombination von optimaler Nährstoffversorgung und guter Hygiene kann das Auftreten von Ekzemen bei Pferden und Ponys minimiert werden.

Sommerekzem beim Pferd – wirksame Hausmittel und Tipps

Sommerekzem ist eine lästige und oft schmerzhafte Hautkrankheit, die besonders bei Pferden im Sommer auftritt. Doch es gibt einige Hausmittel und Tipps, die deinem Pferd bei der Linderung der Beschwerden helfen können.

Wenn dein Pferd Teebaumöl, Zedernholzöl oder Nelkenöl verträgt und nicht allergisch darauf reagiert, können Sie diese Öle als effektive Behandlungsmethode einsetzen. Auch Einreibungen mit Fetten und Ölen sind wirkungsvoll gegen trockene, schuppige Haut und Juckreiz. Die fettige Oberfläche erschwert zudem den Mückenangriff. Einige Öle vertreiben Mücken durch ihren Geruch.

Auch Waschungen mit Obstessigwasser und zerquetschten Knoblauchzehen sind empfehlenswert. Die Mischung kühlt, wirkt gegen den Juckreiz und ist keimtötend. Zusätzlich eignen sich Kamillen- und Grüner Tee bei Entzündungen und zur Beruhigung der Haut. Salben wie Zink-Lebertran-Salbe oder Ringelblumensalbe mit Vitamin E fördern die Wundheilung und lindern Juckreiz. Geben Sie in die Ringelblumensalbe 2 bis 3 Tropfen Schafgarben Öl, es hilft beim Heilungsprozess der Wunden.

Eine Möglichkeit zum Schubbern auf der Weide ist wichtig, damit das Pferd den Juckreiz bekämpfen kann, ohne sich selbst zu verletzen. Fest installierte breite Bürsten, die senkrecht und waagerecht in Rückenhöhe angebracht werden, eignen sich dafür. Auch im Stall lieben betroffene Pferde an die Stallwand geschraubte breite Bürsten.

Mit einer guten Ekzemerdecke für Dein Pony, welche die empfindlichen Hautstellen abdeckt, kann es Tagsüber auf die Koppel.

Wenn alle Maßnahmen nicht helfen, bleibt manchmal nur der Weg, das Pferd den Sommer über im Stall zu lassen und nur in der insektenfreien Zeit zu reiten oder das Pferd im Sommer zur Kur ins Gebirge oder an die See zu schicken. Hier können sich die Haut, das Fell und nicht zuletzt die Nerven Ihres Pferdes oder Ponys wieder erholen.

Gebe Deinem Pony die beste Unterstützung bei Sommerkzem und nutze diese effektiven Hausmittel und Tipps für eine erfolgreiche Behandlung.

 


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